Wenn das Herz zerbricht und neu zu schlagen beginnt – Meine Reise als Sternenkindmama

Zuletzt aktualisiert: 28.05.2025 | Kategorie: Allgemein

Ein persönlicher Einblick

In diesem Beitrag möchte ich meine Geschichte mit dir teilen – so ehrlich und offen, wie sie war. Vielleicht erkennst du dich in einzelnen Momenten wieder. Vielleicht fühlst du dich weniger allein. Vielleicht gibt sie dir Hoffnung oder einfach das Gefühl: Da ist jemand, der versteht.
Denn das ist es, was ich mir damals selbst so sehr gewünscht hätte.

Unerwartetes Glück trotz schwieriger Diagnose

Für meinen Mann und mich war immer klar, dass wir auf jeden Fall mehr als ein Kind möchten. Mir wurde vor meiner ersten Schwangerschaft gesagt, dass ich aufgrund von PCOS und einer Schilddrüsenerkrankung nicht auf natürlichem Weg schwanger werden könnte. Im dritten Zyklus wurde ich dann aber auf natürlichem Weg schwanger und bekam Ende 2019 unser erstes Kind. Die Schwangerschaft verlief ohne Komplikationen und auch die Geburt war schön und komplikationslos.

Die schlimmste Befürchtung wurde wahr

Als unser erstes Kind ein Jahr alt war, starteten wir den ersten Versuch für ein zweites Kind. Leider klappte die Einnistung nicht richtig, die Schwangerschaft endete am gleichen Tag wie der Test positiv war. Im nächsten Zyklus wurde ich erneut schwanger. Bei allen Untersuchungen wurde mir vom Gynäkologen immer gesagt, dass alles in Ordnung sei und das Baby sich gut entwickelt. Es war eine Hausgeburt geplant und meine Hebamme war an einem Freitag im Mai da und hat die Herztöne abgehört. Alles war in bester Ordnung. An darauffolgenden Sonntag, also zwei Tage später, hatte ich dann plötzlich völlig aus dem Nichts den Gedanken, dass mein Baby im Bauch tot ist. Ich hab es dann aber als Angst abgetan. Zwei Tage später hatte ich einen Termin beim Gynäkologen und er konnte keinen Herzschlag mehr feststellen. Meine schlimmste Befürchtung hatte sich also bestätigt.

Jaron – geliebt, willkommen, still geboren

In Absprache mit meiner Hebamme habe ich beschlossen, nicht sofort zum Einleiten zu gehen, sondern erstmal abzuwarten. Ich hatte die Hoffnung, dass die Geburt von selbst losgehen würde. Das ist aber leider nicht passiert. Ich konnte jedoch die Wartezeit nutzen, um überhaupt zu begreifen, was da passiert war und mein Kind loszulassen. Außerdem habe ich bereits die Beerdigung organisiert, was mir wirklich gut getan hat, einfach weil ich etwas tun konnte. Nach zwei Wochen bin ich dann in die Klinik gegangen und habe mich einleiten lassen. Etwa 12 Stunden nach dem ersten Zäpfchen zur Einleitung wurde unser Sohn Jaron in der 19. Schwangerschaftswoche still geboren. Er war ein ganzer kleiner Mensch und ich war so stolz, wenn auch unendlich traurig. Da sich die Plazenta nicht lösen wollte und ich starke Blutungen und Schmerzen bekam, wurde ich ziemlich schnell in den OP gebracht. Mein Mann hatte so ca. zwei Stunden mit unserem Sohn alleine. Er hat ihm von uns, seiner Familie erzählt und was er alles mit ihm machen wollte. Es war eine wertvolle Zeit für meinen Mann. Als ich aus dem OP zurück war, haben wir noch etwa zwei Stunden gemeinsam mit Jaron verbracht, bis wir ihn für die Kühlung abgegeben haben. Nachdem wir noch versucht hatten, ein bisschen zu schlafen, kam der Sternenkinderfotograf von Dein Sternenkind und machte wunderbare Bilder von unserem Sohn und uns. Jaron hatte schwere Fehlbildungen, was auf einen Gendefekt schließen ließ. Wir haben uns aber gegen eine Untersuchung entschieden. Nachdem der Fotograf gegangen war, haben auch wir beschlossen, nach Hause zu gehen und Jaron endgültig abgegeben. Das war der schwerste Moment in meinem Leben. Nachdem man geboren hat, das Krankenhaus ohne Kind zu verlassen, ist die Hölle.

Trauer, Rückzug und der Wunsch, etwas zu verändern

Etwas über eine Woche nach Jarons Geburt, war die Beerdigung. Ein sehr würdevoller und traurigschöner Abschied. Wir waren nur im Ganz kleinen Kreise, mehr hätte ich nicht geschafft. Ich habe mich einige Wochen total abgeschottet und eine Weile gebraucht, bis ich wieder ins Leben zurück gekommen bin. Zu Hause habe ich natürlich für mein großes Kind funktioniert, aber innerlich war ich zerbrochen. Als es mir langsam besser ging, war für mich sehr schnell klar, dass ich anderen Betroffenen helfen will. Deshalb hab ich eine Ausbildung als Fehlgeburtsbegleiterin (Frauen für Frauen nach Fehlgeburt) gemacht.

Neue Wege: Begleitung, Gemeinschaft und ein eigener Verlag

Danach habe ich angefangen, Frauen nach einem Verlust zu begleiten. Als mein Regenbogenbaby ein halbes Jahr alt war, hab ich Sternenkinder Bayerwald gegründet und die ersten Sternenelterntreffen in Cham gegeben. Ein halbes Jahr später habe ich dann den Verlag Sternenkindmama Media gegründet und das Magazin Sternenkindmama herausgebracht.

Unser Regenbogenbaby

Kurz nach Jarons ET wurde ich mit unserem Regenbogenbaby schwanger. Für diese herausfordernde Zeit habe ich mir Unterstützung geholt und mich selbst von einer Expertin begleiten lassen. Unser Regenbogenbaby wurde ganz entspannt zu Hause im Geburtspool geboren. Ich war die ganze Zeit im Vertrauen und tief mit mir und unserem Kind verbunden. Es war ein wunderschöner Abschluss unser Kinderwunschzeit.

Baby Esra – ein weiterer Abschied

Doch als unser Regenbogenbaby zwei Jahre alt war, wurde ich ungeplant nochmal schwanger, hatte aber am Tag nach dem positiven Test gleich Blutungen und die Schwangerschaft endete bevor sie eigentlich angefangen hatte. Dadurch wurde uns klar, dass wir noch ein Kind an der Hand möchten. Ich wurde sofort wieder schwanger und alles war die ersten Wochen wunderbar. Eines Abends in der 10. SSW wusste ich, dass das Baby gestorben war. Am nächsten Tag beim Gynäkologen hat sich das leider bestätigt. Ich habe mich gegen eine Ausschabung entschieden und auf die kleine Geburt gewartet. Wir haben das Baby Esra genannt und mit unseren Kindern einen schönen Abschied gestaltet. Ich war zwar traurig, konnte den Verlust aber schnell in mein Leben integrieren und nach ein paar Wochen Auszeit, habe ich auch meine Arbeit wieder aufgenommen.

Heute: Begleiterin aus vollem Herzen und vieles mehr

Neben den Begleitungen, den Sternenelterntreffen und der Verlagsarbeit habe ich in den letzten Jahren mehrere Fachvorträge gehalten, in Podcasts gesprochen, Fotoausstellungen organisiert und mich weitergebildet und würde mich freuen, wenn ich auch dich begleiten darf.

Ich bin für dich da

Wenn du das Gefühl hast, dass ich dich begleiten darf, melde dich gerne bei mir.
Ich bin da – mit offenem Herzen und einem geschützten Raum nur für dich.

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